3. Statische Spannungshaltung durch Blindleistung
Zum Schutz der angeschlossenen Verbraucher muss die Spannung innerhalb definierter Grenzen gehalten werden – das gilt insbesondere für das Verteilnetz. Mit ihrer Fähigkeit, kontrolliert induktive oder kapazitive Blindleistung bereitzustellen, können PV-Wechselrichter dabei helfen, die in der EN 50160 geforderte Spannungsqualität zu gewährleisten. Hintergrund: Durch die zunehmende Einspeisung auf Nieder- und Mittelspannungsebene kann es dort zu Spannungsanhebungen kommen, die für die bisherige Betriebsweise des Netzes (Energiefluss vom zentralen Erzeuger zu dezentralen Verbrauchern) problematisch sind. Mithilfe von Blindleistung können PV-Wechselrichter die unerwünschte Spannungsanhebung aber deutlich reduzieren. Auch zur Kompensation einer vorhandenen Phasenverschiebung lassen sich blindleistungsfähige Wechselrichter einsetzen. Getreu dem Motto „Auch Blindströme verursachen Wirkverluste!“ kann damit die Netzinfrastruktur entlastet werden, deren Aufnahmekapazität stellenweise bereits an ihre Grenzen stößt. Typische „Verursacher“ von Phasenverschiebungen sind Transformatoren, große Motoren oder auch einfach längere Kabelstrecken.
Für die Einstellung des Blindleistungsanteils gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder der Anlagenbetreiber verwendet feste Sollwerte des Netzbetreibers. Alternativ können verschiedene Blindleistungswerte anhand eines vereinbarten Zeitplans eingestellt oder über die SMA Power Reducer Box aus der Ferne vorgegeben werden. Dritte Möglichkeit: Die Regelung des Blindleistungsanteils über eine Kennlinie – abhängig von der am Anschlusspunkt gemessenen Netzspannung oder der abgegebenen Wirkleistung des Wechselrichters.